Brückenbauer für eine bewusste Esskultur | "Die Zukunft der Gastronomie liegt in unseren Händen – und sie beginnt mit Respekt für das Produkt und seine Herkunft."

Das Interview wurde im November 2024 von Friedhelm Josephs und Sebastian von Kloch-Kornitz geführt. Das Lieblingsgericht von Otto Geisel finden Sie am Ende... Guten Appetit!

Persönlichkeit & Biografie

Geboren in eine Gastronomenfamilie, war Geisel früh von der Welt der Kulinarik umgeben. Während sein Vater als Hotelier Gastfreundschaft lebte, war seine Großmutter eine brillante Köchin. Doch Geisel ging seinen eigenen Weg: Nach einer Kochlehre und prägenden Stationen in der Schweiz und Frankreich entwickelte er sich zum Verfechter von Qualität und Nachhaltigkeit. Die Werte seiner Kindheit und die Offenheit für Neues prägen seine Persönlichkeit bis heute.

Persönlichkeit

Otto Geisel ist diszipliniert, zielstrebig und geprägt von seiner familiären Herkunft aus einer Gastronomen-Dynastie. Sein Werdegang zeigt eine starke Prägung durch Verantwortung und die Bereitschaft, innovative Wege zu gehen. Er betont seine Offenheit für Veränderungen und seine Leidenschaft für Qualität und regionale Produkte.

Philosophie

Geisels Philosophie ist klar: „Gute Lebensmittel müssen nicht teuer sein, aber sie erfordern Respekt und Verantwortung.“ Für ihn steht die Förderung von Regionalität und Saisonalität im Mittelpunkt, inspiriert von der „Cucina Povera“ – der Kunst, einfache und erschwingliche Gerichte auf höchstem Niveau zu kreieren. Seine Überzeugung: Qualität beginnt beim Produkt, nicht beim Preis.

Karriere und berufliche Meilensteine

  • Geisel etablierte ein Sternerestaurant, welches als eines der ersten in Deutschland ausschließlich auf regionale Produkte setzte.
  • Er führte Initiativen wie den „Weideochsen vom Limpurger Rind“ ein, das erste Rindfleisch in Deutschland mit geschützter Ursprungsbezeichnung.
  • Entwicklung des Studiengangs „Food Management“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, um die gastronomische Ausbildung auf ein akademisches Niveau zu heben.

Einflüsse und Inspirationen

Prägung & Vorbilder

  • Geisel wurde von seinen Eltern und Großeltern geprägt – seine Großmutter war eine herausragende Köchin, und sein Vater lebte die Gastfreundschaft mit Leidenschaft.
  • Begegnungen mit internationalen Persönlichkeiten wie Carlo Petrini (Gründer von Slow Food) und Aufenthalte in der Schweiz und Frankreich erweiterten seinen kulinarischen Horizont und formten seine Leidenschaft für regionale Qualität und französische Kultur.

Vermächtnis und Zukunft

Vorbild für die nächste Generation

Otto Geisel inspiriert als Vorbild, das Tradition und Innovation miteinander verbindet. Sein Engagement für regionale Qualität und Nachhaltigkeit zeigt, wie wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung harmonieren können. Junge Gastronomen ermutigt er, Netzwerke aufzubauen, kreative Lösungen zu entwickeln und den Wert von Lebensmitteln zu respektieren.

Zukunft der Gastronomie

Für Geisel liegt die Zukunft der Gastronomie in der Gemeinschaftsverpflegung und Bildungsarbeit. Kindergärten, Schulen und Betriebe sind für ihn die Schlüsselorte, um nachhaltige Ernährung in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Er sieht Gastronomen als Brückenbauer, die Produzenten und Verbraucher miteinander verbinden und die Wertschätzung für Lebensmittel wieder in den Fokus rücken.

Schwerpunkte seiner zukünftigen Arbeit

  • Förderung regionaler und nachhaltiger Produkte
  • Netzwerke aufbauen, um innovative Ansätze in der Gastronomie zu etablieren
  • Bildungsarbeit, um die Wertschätzung für Lebensmittel und Esskultur zu fördern

Resümée

Otto Geisel steht für eine Gastronomie, die Tradition mit Innovation verbindet, Regionalität und Nachhaltigkeit priorisiert und Qualität über den Preis stellt. Sein Lebenswerk ist geprägt von der Überzeugung, dass gute Lebensmittel, verantwortungsbewusste Netzwerke und Bildung die Basis für eine zukunftsfähige Esskultur bilden. Als Brückenbauer zwischen Produzenten, Gastronomen und Verbrauchern zeigt er, wie Verantwortung und Genuss Hand in Hand gehen können.

Lieblingsgericht: Steinpilze mit Weinbergpfirsichen nach Cesare Giaccone

Zutaten

  • 4 mittelgroße Steinpilze
  • 1 oder 2 kleine weiße (Weinberg-) Pfirsiche in Scheiben geschnitten
  • 1 Tomate (abgezogen, entkernt und fein gewürfelt)
  • Butter
  • Sahne
  • Geflügelbrühe
  • Blatt-Petersilie, fein geschnitten
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung

  1. Pilze in Scheiben schneiden und in der Butter sanft anbraten und leicht salzen
  2. Die Pfirsichscheiben hinzugeben, mit 2 Esslöffel Brühe und ebenso viel Sahne angießen, etwas einköcheln lassen
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Tomatenwürfel und Petersilie einschwenken, fertig

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